9. Tag (06.05.2007)
9. Tag06.05.2007(Greenhead, Haltwhistle, Carlisle, Glasgow)
Ausnahmsweise wurde ich auch gleich nach dem Aufstehen wach, dank den 3 Meilen, die ich nach Haltwhistle zurückgelegt hatte… Hier kam ich dann auch endlich (hatte das schon sehnsüchtig erwartet!) in den Genuss, den englischen Regen kennen zu lernen…und natürlich fings genau dann an, als ich noch ewig von Bäumen, oder sonst was, was als Unterstand zu gebrauchen gewesen wäre, entfernt war. 10 Minuten bevor ich am Bahnhof ankam, hörte es so schlagartig wieder auf zu regnen, wie es angefangen hatte, und die Sonne [„die gelbe Sau“ …danke, Peter Licht!] kam wieder zum Vorschein. In Carlisle (also ca 30 Minuten später) natürlich dann wieder leichter Regen... Und dazu noch Aufenthalt von mindestens 2,5 Stunden. Scheiß Sonntage! Also schaute ich mir, zu Fuß, mit Rucksack, die Stadt ca 1 Stunde an, hatte aber wenig Lust, die Kamera zu zücken und brummelte lieber Tocotronic-Songs vor mich hin… Die restliche Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Glasgow (eigentlich sollte erst Edinburgh dran sein, aber der Zug ging noch eine Stunde später, und meine Geduld war alle) verbrachte ich im Bahnhof sitzend. Außerdem ließ ich mir vom Info-Center der Bahngesellschaft eine Broschüre für den Nachtzug von Inverness/Aberdeen nach London geben. Der Zug nach Glasgow war voll mit immer betrunkener werdenden Schotten und Schottinnen (=> „bank holiday“). Am Anfang wars übrigens schweinekalt im Zug und dann (Wahnsinn!) wurde nicht die Klimaanlage sondern die Heizung eingeschalten! Im hellen Bahnhof von Glasgow angekommen suchte ich kurz und vergeblich nach einer Informationstafel oder etwas ähnlichem. Da ich keinen (Stadt-)Plan hatte, lief ich einfach drauf los und fand auch mehr oder weniger schnell die Jugendherberge. Ich hatte Glück- trotz „bank holiday“ bekam ich gleich ein Bett (zwar für 16 Pfund, aber ok).

Trotz dem alten Regen-Sonnenschein-Spiel zog es mich gleich wieder nach draußen in die Stadt. Da erstens nichts mehr offen hatte, und zweitens, ich, wie gesagt, keinen Plan, schaute ich mir die Stadt einfach so an. War trotzdem echt schön- dafür, dass Glasgow eine hochindustrielle, dreckige Stadt war, echt bemerkenswert! Die Stadt wirkt (bzw: ist) sehr geplant, da die Straßen lauter Quadrate bilden. Irgendwann, als die Speicherkarte voll, meine Hose & Jacke nass, und meine Füße wund waren, begab ich mich zum Hostel zurück. Restlos ko und mit Rückenschmerzen (vom Rucksackschleppen) kam ich genervt von Städten im youth hostel an.

Dort beschloss ich (während ich duschte- ach ja: heißes Wasser!), wieder in die Wildness zurückgehen, also raus aus den Städten. Erstmal auf Edinburgh scheißen. Später! Vielleicht… Im Fernsehraum (es lief nur Schrott) suchte ich mir die nächste Herberge heraus („Oban“). Diese ließ ich dann auch gleich reservieren für 14 Pfund. Dann: gut Nacht!