6. Tag (03.05.2007)
6. Tag03.05.2007(Conwy, Llandudno Junction, Betws-y-coed)
Vom Kindergeschrei&getrampel der 2 Klassen, die ebenfalls im Hostel stationiert waren, um 8 Uhr aufgewacht. Gepackt, Schlüssel abgegeben, Bettzeug weggebracht und raus. Erst zur langen Burgmauer und dann in die „Innenstadt“ von Conwy. Dort gleich zum SPAR (ja, gibt’s im Ausland noch!) einkaufen. Diesmal ungewöhnlich viel (war mir nicht sicher, obs in Betws-y-coed nen Supermarkt gibt): 8 Semmeln, 1 Stck. Käse, 1 Dose Corned Beef, Kekse, 2 l Limo (0,25 Pfund!), Tütensuppen, 1 Becher Schokopudding (Marke „Westphalia House“, produced in Bavaria-endlich wieder zünftiges, bayerisches, darum auch schmackhaftes Essen!). Auf der Suche nach dem Abfahrtsbahnhof nach Betws-y-coed traf ich den älteren Herrn von gestern wieder, der mich mit den Worten „Do you enjoy it here?“ begrüßte und abermals half, den Weg zu finden. Musste nämlich nach Llandudno Junction laufen, als über die Brücke zwischen dem ebengenannten und Conwy. Am Bahnhof aß ich den äußerst wohlschmeckenden Pudding (Plastiklöffel gabs gratis dazu!). Fuhr dann, wie (fast) immer pünktlich um 10:33 mit dem Zug ab. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, am Fluss entlang, weite Wiesen, teilweise fast Steppenartig, Bäume und Sträucher in sattem grün, ab und zu auch blühendes. Garniert mit vereinzelten Häusern, ein paar Schafe dazu und das ganze von ca 100-200m hohen Bergen eingerahmt. Am Ziel angekommen stieg ich aus, und das erste, was ich zu sehen bekam, waren Touristen. Gaaaanz toll. Auf zur Touristeninformation. Dort erfuhr ich, dass das Hostel „about two miles“ außerhalb lag und dass aber ein Bus hinführe. Ich darauf, ich sei gesund, und könne laufen. Nach einer Stunde (bergauf) laufen, immer am Bach entlang (sehr schöner und abwechslungsreicher Weg, wenn gleich auch mit ca 15 Kg Gepäck nicht ganz so leicht), kam ich in meinem Hostel (das im gleichen Gebäude untergebracht war wie ein Hotel) an. Dann wie immer Gepäck ins Zimmer (66) gepfeffert und wieder raus, und gleich mal 1 Pfund losgeworden, da ich dann doch die Wasserfälle, die dem Hotel den Namen „Swallow Falls“ gaben, zu sehen. Ganz nett… Aber wer die Alpen auch nur ein wenig kennt, ist durch so etwas (leider?!) nur wenig zu beeindrucken. Ich bot einer Familie an, sie zusammen zu fotografieren, was sie freudig annahmen und sich gleicher Weise revanchierten.

Ich ging dann weiter bergauf und stieg dann über einen aus aufgehäuften Steinen bestehenden Zaun auf eine Wiese nahe eines Flusses. Eigentlich wollte ich noch weiter laufen, hatte aber dann so großen Gefallen am Faulsein, dass ich dort blieb und die Sonne genoss, SMS schrieb, den Schafen am anderen Ufer beim herumtollen zu schaute, Musik hörte, fotografierte, Löcher in die Luft und das Wasser starrte, und bemerkte, dass das Gras auf dem ich lag richtig gut roch und nicht irgendwie… künstlich. Außerdem vertrieb ich mir die Zeit damit, mir erst einen Haufen flacher Steine zusammenzusuchen und diese dann übers Wasser flippen zu lassen (Rekord: 5x! meistens aber nur 2-3 Mal).

[In die Kategorie „Was man mal gemacht haben sollte“ gehört für mich auch: barfuss am zu Deutsch-Ska am Flussufer auf einer Wiese irgendwo in einem walisischen Naturschutzgebiet zu tanzen (möglichst ohne in die zahlreichen Disteln zu treten).]

Nach x Stunden dort (ich hab die Zeit total vergessen – herrlich!) raffte ich mich auf und ging langsam zum Hostel zurück. Dort lieh ich mir einen englischen Krimi aus, den ich aber nur zum Teil las, und ging nach dem Duschen irgendwann (wie immer) ziemlich ko ins Bett, jedoch nicht, ohne die Sonne erst noch hinter den die Herberge umgebenden Bergen untergehen zu sehen, so gegen 8 pm… und anschließen, aufgrund kalter Hände noch ne Tasse von der Tütensuppe. Hochfein…!