Schweden-Blog

5. Tag (04.09.2008)

5. Tag

04.09.2008
(Budapest, Pécs)

Ich wachte 10 Minuten bevor mein Handy mich wecken sollte, also um 10:36 Uhr auf… Duschte, packte und weckte Nathan. Ein paar Minuten später verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern und von den anderen Gästen und gingen mit Gerold erst ins wifi-Cafe (wo wir feststellen mussten, dass wir zwar einen Laptop hatten, dass aber der Akku leer war) und dann ins ein Internetcafe. Da der arme Gerold bis 5 Uhr Nachts wach gewesen war, verabschiedeten wir uns nun auch von ihm. Er ging in die Wohnung zurück und wir gingen ins Internetcafe zwecks Reiseplanung. Nathan orgte gleich los - ich ging erst mal 30,- € in Forint wechseln (Kurs wie am Vortag: 236 Ft für 1 €). Wir trafen uns dann im Internetcafe wieder und schrieben weiter fleißig couchsurfer an. Nach einer Stunde waren wir 600 Ft ärmer aber reicher an Gewissheit bezüglich unserer Weiterreise, da wir z.B. ein Hostel am „Balaton“ gefunden hatten. Glücklicherweise hatten wir uns für die U-Bahnfahrt n ticket georgt, da sowohl beim Ein- als auch beim Aussteigen Kontrolleure standen, die die Tickets sehen wollten. Am Bahnhof holten wir uns am Schalter bei einer gut Englisch sprechenden Frau die 2 Zugtickets nach Pécs. Ermäßigung für unter 26ährige gibt’s zwar – aber nur am Wochenende. Ich blieb in der Wartehalle – Nathan ging derweilen Lebensmittel (Brot, Bier und nach Tofu-aussehende und auch dessen Konsistenz ansatzweise habende Würste… schmeckten bekackt – waren aber nahrhaft – und passten zum Billigbier) kaufen. Dann 3 Stunden Zugfahrt (für ca 7.000 Ft) die wir mit Musik hören, lesen und labern verbrachten. Ankunft in Pécs um 17:30 Uhr… Bis dahin ist aber noch viel Zeit. Nathan und ich blödeln rum:

Ich: „Sag mal, ham wir nicht noch jemanden in Österreich, den wir fragen könnten wegen der Übernachtung?“
Nathan: „Oh man - ja klar! Wie konnt ich das nur vergessen? Würstel! …Wiener Würstel!“
(Gegrinse)
Ich: „Ah super! Ja, gut, dann ruf mer den Würstel gleich mal an!“
(Gelächter und Einigkeit über die hohe Qualität dieses Witzes.)

Ich schaute raus und hörte (dank „shuffle“) auf meinem Ipod Lagwagon, Dave Bruebeck und Peter Licht und den ganzen anderen Mist querbeet durcheinander. Draußen meistens nach beiden Seiten sehr flach, so dass der Horizont weit weg ist und man weit sehen kann. Felder mit verbrannten Sonnenblumen – ganz braun. Wälder. Zwischendrin Maisfelder, ebenfalls total trocken. Einfach normale Wiesen und einige Steppenartige Flächen. Sieht heiß aus draußen. Hier drin: Klimaanlage. Ständig große Strom-Überlandleitungen. Ab und zu ein verlassener Bahnhof, wo das Gras im Garten bis zu den Fenstern reicht… Abgeerntete Felder und ein paar Hügel. Keine Tiere (Kühe, Ziegen, oder sonst was…). Sieht alles ziemlich trocken aus. Fahrten durch Orte, wo der Zug nicht hält, die mich an Italien erinnern… Nach einer Weile kam dann doch endlich Pécs. Schnell fanden wir den Weg zum Hostel, klingelten, wurden reingelassen und checkten ein.

Wir orgten uns nen Internet-PC hier im Hostel und begannen aufs neue, unsere Weiterreise zu planen. Leider mussten wir feststellen, dass Ljubljana für uns auf diesem Weg nicht erreichbar war, da es eine halbe Ewigkeit dauern würde, von Pécs dorthin zu kommen, da der ganze Trip über Budapest gehen würde, und wir ewig unterwegs wären. Wir strichen also notgedrungen den See „Bled“, welcher nahe der slowenischen Alpen liegt, aus unserem Programm und beschlossen von nun an weiterhin Ungarn zu bereisen, (z. B. Sopron) und am Schluss noch Wien mitdranzuhängen. Nachdem das endlich geklärt war, gingen wir ins Zentrum, um unseren Hunger zu stillen. Wir irrten ca eine halbe Stunde umher und trafen unter anderem auch nen sehr seltsamen deutschen Studenten, der von uns wissen wollte, ob wir verstünden, was ein ungarischer Typ ca 200 m weiter über ein Mikro von sich gab… Der Student war total seltsam und wir fragten ihn dennoch, wo wir denn günstig was vernünftiges zu Essen bekommen könnten. Er wollte uns in die Hauptstraße zurückschicken, wo wir herkam (und es sehr teuer war) – also gingen wir in die entgegengesetzte Richtung und regten uns noch ein paar hundert Meter lang über den Typen auf.

Wir krochen durch irgendwelche Seitengassen und landeten in einem mit alten einheimischen Männern gefüllten Weinkeller. Ein nerviger Spielautomat nervte uns während wir „Soproni“ tranken…

Es gab keine normalen Stühle sondern einfache Holzquadrate, die zum Sitzen gedacht und aus dunklem Holz, welches im Laufe der Jahre noch dunkler geworden war, gemacht waren. Danach, ein paar Häuser weiter: Pizza. Serviert von einer Frau, die uns vor die Wahl stellte, mit welcher Sprache wir angeredet werden wollten und überraschend gutes Deutsch rausbrachte. Super Pizzen, Bier ok – und das ganze für 2500 Ft (inklusive Trinkgeld). Wir kauften uns jeder in einem „Nonstop“ (offenen Supermarkt) ein Bier, saßen auf einer Bank, bis es gar war und lästerten (mit zunehmender Wirkung des Alkohols) über die vorbeigehenden Leute. Zurück im Hostel war ich ca noch 1 Stunde im Internet – Nathan las derweilen Max Frischs Tagebücher… Es folgte trotz 5 Leuten im Raum eine sehr ruhige Nacht. Sehr warm – die dünne Decke wurde fast nicht benötigt.








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