2. Tag (01.09.2008)
01.09.2008
(Budapest)
Wir kamen wie gesagt irgendwann nach 9.00 Uhr in „Budapest (Keleti)“ (-also dem Ostbahnhof!) an, mogelten uns zwischen den Leuten hindurch, die uns entweder eine „accomodation“ oder ein „taxi“ andrehen wollten, schnappten uns noch eine kostenlose Zeitung mit Stadtplan und stürmten aus dem Bahnhof. Nathan hatte weder Papers noch Filter, also irrten wir mal mit mehr - mal mit weniger Plan durch Budapest. Wir entschlossen uns, eine Bank aufzusuchen um 50,- € in ungarische Forint zu wechseln und erhielten ca 11.000. Wir kaufen also die Rauchutensilien und im Supermarkt Essen (Brot, Käse, Salami, 2 Bier, 1 x Orangensaft, 1 Flasche Wodka und für mich einen „Mars“-Drink, den ich unbedingt ausprobieren wollte). Auf dem (Irr-)weg zur „Duna“ (= Donau!) orgten wir uns noch ne SZ, wegen Fußball und möglicher Wahlpanne der staatstragenden Partei. Als wir das alles hatte, pflanzten wir uns auf die Treppen, welche direkt zum Donauufer führten und schlugen die nächsten paar Stunden mit Zeitung-/ lonely planet-lesen, fotografieren, essen…tot.
Als es uns gegen ca 12.00 Uhr zu heiß wurde, beschlossen wir, „Shawn“ aufzusuchen. Shawn war Teil einer dreiköpfigen WG, die Nathan über http://www.couchsurfing.com gefunden hatte. Unsere erste Übernachtung. Wir fanden die sehr zentral gelegene Wohnung (in einem ca 5-stöckigen Haus mit großes Innenhof) problemlos und nach kurzem Telefonat machte Shawn auf und führte und in die Wohnung. Nachdem wir uns alle vorgestellt waren, gingen Nathan und ich mit Martin in ein Cafe, wo wir wenig später die anderen beiden trafen, die noch die „rent“ für ihre „flat“ hatten bezahlen müssen (ca 600 € - aber für die 3 großen Zimmer und die Wohnküche und Bad echt ok. Außerdem schön hohe Wände!). Kurze Beratung, was wir denn machen und sehen wollten und dann die Entscheidung, ob Busticket oder nicht. 2 der 3 WG-Bewohner fuhren schwarz, Nathan natürlich auch und ich nach kurzer Überzeugungsarbeit auch. Wird schon gut gehen. Wir fuhren also mit dem Stadtbus, der sich den Berg raufquälte zum „Royal Palace“, von dem aus man super Sicht über die Stadt hatte, bis zum Horizont zu reichen schien. Unter uns die Donau und darin weiter weg Inseln und gegenüber das imposante Parlamentsgebäude.
Als wir uns hier sattgesehen hatten, liefen wir zur „Fischer Bastion“, die aber leider gerade renoviert wurde, so dass von dem gotischen Stil des hohen, weißlichen Gebäudes nicht sehr viel zu sehen war. Das Mosaik auf dem Dach war aber teilweise sichtbar. Sonst von hier oben auch noch ganz ordentliche Aussicht.
Mit dem Bus wieder zurück nauf die andere Seite der Donau, also nach Pest und zum einkaufen, Zurück in der Wohnung Gespräche über Musik (Muse!) und couchsurfing und frühere Trips. Nathan und ich legten uns noch ca 1 Stunde aufs Ohr, um den Schlaf nachzuholen, welcher uns durch den Nachtzug abhanden gekommen war.
Danach erst Bier trinken und Rauchen - dann essen: ein gut gewürzter Mix aus angebratenen Pilzen, Kapern und Peperoni. Dazu Weißbrot mit Aufstrich und Salami – scharf aber gut essbar und mal was anderes als der ewige Mensa-Fraß. Um ca 20 Uhr verließen wir die Wohnung in Richtung einer Studentenbar, die übersetzt „Bibliothek“ heißt (=> guter Trick!) und wo die Getränke preislich ok waren und „wifi“ umsonst. Ein paar Runden Bier – jeder schmiss mal ne Runde… Einen Typen aus Südafrika hatten wir auch unter uns, der Shawn und die anderen in couchsurfing gesehen hatte und nur ein wenig Anschluss suchte. Sein Name ist mir jedoch entfallen – außerdem war er gegen 23 Uhr eh wieder weg. Wir tranken munter weiter und redeten über alles und nichts; Studiengebühren, … Nach jeder Runde überlegten wir uns, ob wir noch ins „Szimpla“ (http://www.szimpla.hu/) gehen, oder hier bleiben. Irgendwann gabs dort nichts mehr zu trinken, also gingen wir noch ins Szimpla. Es handelt sich dabei um eine Alternative-Bar irgendwo in einem Hinterhof, welche in einem zum Teil völlig verfallenen Haus untergebracht war. Richtig schön abgefuckt. Potentielle Stammkneipe, wenn ich hier wohnen würde…
Irgendwann machten wir uns auf den Heimweg. Mein letzter (und einziger!) Blick auf die Uhr war um 3:46, als ich Johanna noch eine SMS schickte und nebenher meinen Tee (mit Milch) schlürfte. Danach gings ins Bett. Ich schlief wie ein Stein. Ah, halt – ein Nachtrag: im Szimpla hatten wir interessante Gespräche über Briten und Deutsche sowie das Verhältnis zueinander während der Kriege, und was wir jeweils von Schule, Großeltern, usw wussten.