Schweden-Blog

18. Tag (15.05.2007)

18. Tag

15.05.2007
(London, Dover)

Die Nacht war ruhig verlaufen, bin nur ca 3 x aufgewacht, weil irgendwas weh tat vom verkrüppelten liegen… Der Zug kam 20 Minuten vor der eigentlichen Ankunft im Bahnhof „London Euston“ an. Hier war bereits um halb 8 Uhr früh die Hölle los. Ein Anzugmensch nach dem anderen, die meisten rennend, telefonierend, … Und ich mittendrin. Ungewaschen, unrasiert, mit Stiefeln und Rucksack. [Fragt sich, wer hier wen mit mehr Seltsamkeit im Blick angeschaut ungemustert hat - die Anzüge mich - oder ich die 1000en von Anzügen…?!] Eigentlich sah mein Tagesplan vor, dass ich den ersten Zug aus London raus nach Dover nehmen wollte, um mir das dann anzuschauen. Aber, Pläne sind nun mal da, um umgeworfen zu werden. Folglich nahm ich nicht den kürzesten Weg vom Euston-Bahnhof, sondern lief einfach mal drauf los. Als ich dann die Thames überquert hatte, holte ich eine Karte heraus, und entschied, als erstes die Houses Of Parliament, Big Ben, und Westminster Abbey zu besichtigen. Immernoch wenig Touristen unterwegs – mehr Geschäftsleute und Schüler (Schulbeginn um 9!). Also Foto an Foto gereiht. Es war der helle Wahnsinn, wie viele Kameras, Polizei (auch zu Pferd, oder mit Maschinengewehr) überall unterwegs war. Die paar Polizisten in Berlin sind gar nichts dagegen. Anschließend (begeleitet von Regen, der immer mal wieder anfing, wieder aufhörte, …) machte ich mich auf zum Piccadilly-Circus und von dort durch Soho zum Trafalgar Square, wo natürlich der gute Nelson (auf seiner „Column“) fotografiert wurde.










Dann noch vorbei an traditionell gekleideten, die Ablösung der Wache durchexerzierenden Soldaten, zum Buckingham Palace, wo 100e von Leuten anstanden.




Ich, langsam genervt von den in immer größeren Mengen auftretenden Touristen, ging weiter zum Waterloo Station. Dort ein wenig warten auf den Zug und dann durchs verregnete Südengland an die Küste, nach Dover. Ich hätte fast den Ausstieg verpasst, da ich eingeschlafen war. Im angeblich so ausgezeichneten Tourist-Info wurde ich nur angeblafft, was ich denn eigentlich wolle, woraufhin ich nur „Nothing!“ zurückgab, die Tür knallen ließ, und den Weg zum Hostel einfach bei den Leuten auf der Straße erfragte. Dort freundlicher Empfang, aber leider nur ein volles 8er-Zimmer… Ich ging zuerst zum Hafen, um mein ticket für die Überfahrt nach Calais zu kaufen. Geschickterweise gibt’s aber nur auf der Fahrt von Calais nach Dover Rabatt mit dem Interrailticket – aber nicht andersrum. Dennoch war Seafrance billiger (17 €) als P&O-Ferries (17 Pfund!)… Ich zahlte in Euro und bekam Pfundmünzen heraus, die ich später verwendete, um bei „Netto“ einzukaufen (Lasagne für die Mirkowelle als Abendessen, und Semmeln, usw für den morgigen Tag). Vom Hafen aus lief ich den Berg hinauf, da man von der Anhöhe schön die weißen Kreideklippen von Dover sehen konnte. In Sichtweite war auch die Burg von Dover – aber leider sehr schlecht fotografierbar aufgrund des starken Regens!




Der machte, in Verbindung mit dem doch relativ starken Wind, der vom Meer her wehte, nicht nur mir zu schaffen, nein: auch die zahlreichen Hasen suchten krampfhaft trockene Flecken. Als ich genug gesehen hatte, (und auch schon kompletto durchnässt war) lief ich die ca 3 Km zurück in die City. Erstmal einkaufen. Im Hostel merkte ich dann, dass meine Zimmergenossen alle ca 40 Jahre älter waren als ich. Zum Teil aus Frankreich, zum Teil aus Kanada… Nach dem sehr wohltuenden Duschen packte ich meine Lasagne in die Mikrowelle und vertilgte die angebliche Familienpackung (4 Personen) ohne Probleme. Anschließend aß ich meinen Pudding und saß in der Lounge des Hostels rum. Eine Klasse (ca 3. oder 4.) aus Frankreich war mit 5 Betreuern ebenfalls in der Herberge. Die Kinder waren laut und umtriebig, was die Betreuer veranlasste, ständig rumzunölen, da sich ja andere (z.B.: ich) gestört fühlen könnten… Ich fands richtig lustig, den Kindern beim Songraten zuzuschauen und zuzuhören! Sehr cool wars, als die dann auch noch anfingen, die Songs mitzusingen, selbst die Rabauken…! Lauter französisches Zeug – ich kannte nur Bobby McFerrin’s „Don’t worry be happy“ und irgendso n Mistlied von 50Cent und „Yellow Submarine“ von so ner Uralt-Combo aus Liverpool… Gegen 9:30 war dann Schluss mit lustig, und die Kinderchen wurden ins Bett geschickt. Ich las noch ein bisschen und ging dann selbst schlafen.


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