Schweden-Blog

17. Tag (14.05.2007)

17. Tag

14.05.2007
(Culrain, Beauly, Inverness)

Auf dem Weg zum Bahnhof hielt ein Auto neben mir, und einer der Schnarcher fragte, wo ich denn hin wolle, und ob er mich ein Stück mitnehmen solle? Ich bedanke mich (gut erzogen, wie ich bin) und erklärte dem guten Mann, dass ich nur zum Bahnhof müsse, und dass das kein Problem sei. Im Zug nach Inverness beschloss ich kurzfristig, in Beauly auszusteigen. Genügend Zeit war ja da. Ich lief also durch den wirklich netten Ort und kam bei den Überresten der „Beauly Priory“ an. Kirche (rundherum Friedhof), ohne Dach, mit Gräbern (in Stein) mitten in der Kirche!




Noch ein wenig am Flussufer entlang gelaufen und dann zurück zum Bahnhof. Der Ort bekam seinen Namen übrigens daher, dass Maria Stuart gesagt haben soll „quelle beau lieu!“, als sie das Örtchen besucht hat. Zugfahrt: 15 Minuten nach Inverness. Dort suchte (und fand) ich Postkarten, Briefmarken und einen Supermarkt. Die Karten musste ich notgedrungen in einem Laden kaufen, der auch Euros annahm… Die Blöße hab ich mir aber dann nicht gegeben! Ich saß dann am Ufer des Flusses, um die Karten zu schreiben, was jedoch länger dauerte, da ich von einem älteren Ehepaar in ein Gespräch verwickelt wurde. („So where are you from?“) und außerdem eine Möwe permanent vor mir auf und ab stolzierte, mit der Hoffnung, es würde der ein oder andere Krümel von meine Käsesemmel herunterfallen…


Ich lief in der Innenstadt und einem Wohngebiet herum, um die Zeit rumzubringen. Ich stand also öfter mal an einer Kreuzung und schaute mich um, um zu entscheiden, wohin ich gehen sollte. Wurde mehrmals angesprochen mit z.B.: „Are you lost?“ und ähnlichem. Wirklich hilfreich und freundlich, die Leute hier. Irgendwann begann es dann auch noch zu hageln, so dass ich mich entschied, einkaufen zu gehen.


Musste ja schließlich auch irgendwann mal was essen… Danach ging ich noch den Buckel zur ehemaligen Burg hinauf, die heute das Gericht beherbergt, um ein wenig mehr Aussicht, bzw Überblick über Inverness zu bekommen… Leider ziemlich bewölkt. Ach ja: zum Einkaufen wollte ich noch anmerken, dass diesmal extrem viel „buy 1 get 1 free“, und derartige „Schnäppchen“ angeboten wurden, als es sonst in Großbritannien ohnehin schon der Fall ist. Es gibt z.B.: auch keine 1,5 l-Flaschen sondern große Auswahl an 0,5 l-Flaschen, ein paar 1 l-Flaschen, und viele 2 l-Flaschen… Für mich natürlich ungünstig, da das Zeug erstens schnell lack wurde und zweitens schwer war… Auf dem Weg zum Bahnhof fielen mir durch ihr Geschrei 2 Möwen auf, die jedes Mal einen Höllenlärm veranstalteten, wenn jemand mit einem Fahrrad vorbeifuhr… Fußgänger waren ihnen total egal… Die Spinnen, die Mäuse… Da der Sleeper erst um 20:40 Uhr losfuhr, aber zum Glück (da es saukalt war im Bahnhof, wo ich die 1,5 Stunden saß) um 20 Uhr bereits „Einlass“ war, hatte ich genug Zeit, zum Essen, trinken und langweilen. Die Zuge werden in GB normalerweise erst ca 15 Minuten vor Abfahrt für die Passagiere geöffnet- der Sleeper war aber um 19:30 schon offen, so dass ich meine „continental rolls“ mit „german salami“ im Warmen essen und genießen konnte… Und irgendwann fuhr der Zug dann auch schon an… Und das, obwohl nicht mal zu 1/10 belegt… In dem mit 3er-Sitzreihen (also breitere Sitze, Fußfreiheit, usw! Nix mit engen 6er-Abteilen wie in gewissen anderen Ländern…!) konnten sich die im Waggon mitfahrenden 4 Leute großzügigst verteilten. Dafür wars schweinekalt, dank „air conditionning“. Scheiß! Aber eine Sache brachte mich zum lachen: jedem Passagier war auf seinem Platz eine in Plastik verpackte Schlafbrille bereitgelegt worden. Letztes Jahr in Skandinavien hatte ich mich über Katrin wegen des Kaufs und der Benutzung noch ausgelacht – diesmal benutzte ich das Teil selber, da bei voller Festbeleuchtung gefahren wurde. Die ganze Nacht! Ich hörte also Musik und schaute der Sonne beim Untergehen zu…


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