10. Tag (09.09.2008)
10. Tag
09.09.2008
(Sopron)
Um halb 9 klingelte mein Handy (Volbeat!) und um Dreiviertelneun stand ich dann doch endlich auf. Cafe ausm Automaten. Da ab 10 Uhr das Esterhazy-Schloss in Fertöd geöffnet hat, welches uns der lonelyplanet sehr ans Herz gelegt hat, gingen wir schnurstracks zum Busbahnhof, wo uns um 9:30 Uhr der Bus direkt vor der Nase wegfuhr. Also entschied Nathan ganz cool, wir sollten erst mal frühstücken gehen. In der nächsten Bäckerei gabs für uns 2 Kaffee und 2 mit Marmelade (rot) gefüllte Irgendwase. Packtens und aßens irgendwo im Stadtinneren in der Morgensonne auf ner Bank. Nachdem dieser zweite Kaffee auch verdrückt war, gingen wir, um uns die Stadt anzuschauen. Das war eigentlich der Plan für Nachmittag gewesen – aber egal. Wir hatten beschlossen, den Bus um 12 Uhr nach Fertöd zu nehmen, also liefen wir jetzt an den zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. dem Feuerturm oder diversen Kirchen vorbei durch die Stadt. Hierbei kamen auch die Seitenstraßen und Nebengäßchen nicht zu kurz – ganz im Gegenteil. Ständig fiel mir fotografierenswertes auf. Foto folgte auf Foto.
...man beachte das "Kellergulasch" und den "Hirntoast"
So zum Beispiel auch der Strauß Blumen, sehr bunt, welcher nebst einer Schale voll Zwetschgen auf einem alten Kinderholzstuhl vor einem großen, dunkelbraun angestrichenen Tor stand… Weiter. Sonne wurde penetranter. Hitze. Dann der Welpe, schwarz und ganz tapsig, vor weißer Wand… Zurück in die Innenstadt, wo Nathan ne Flasche Fanta kaufte und wir uns dann aufmachten zum Bus nach Fertöd zum Schloss von Haydns Herrn, Esterhazy. Nach ca 40 Minuten Busfahrt (für uns beide insgesamt 900 Ft) waren wir in Fertöd und bekamen auf Anfrage die Auskunft, dass das Schloss nur noch 200 m geradeaus entfernt sei. Keine Beschilderung und nix… Komisch, aber war tatsächlich so. Am Schloss angekommen fanden wir den Eingang nicht gleich, weshalb wir uns erst dem Park widmeten. Gute Entscheidung, der war nämlich seh cool: große, ca 4-5 m hohe Tuhienhecken (schreibt man das so?! Jedenfalls diese komischen Hecken, von denen jedermann Ausschlag zu bekommen scheint…), zu Kegeln zusammengeschnitten.
Dazwischen: Wiese. Wir waren beide beeindruckt von diesem Park. Wir chillten also einige Zeit im Gras oder auf einer der zahlreichen Bänke liegend und starrten in den blauen Himmel mit den vereinzelten Schönwetterwolken. Schließlich zog ich, auf der Suche nach neuen Fotomotiven, los. Erkundete den Rest und fand den Eingang zum Schloss. Ich ging zurück dahin, wo Nathan gelegen hatte, aber er war weg. Also zurück zum Schloss, da ich meinte, dort könnte man sich am ehesten über den Weg laufen. Auf dem Weg dorthin sah ich ihn und seinen grünen Hut dann auch hinter einen der besagten Büsche huschen. Also Versteckspiel. Hier nach beschlossen wir, das Schloss zu besichtigen. Das war jedoch dämlicherweise nur in Gruppen, bzw mit Führung möglich. Da die einzige Führung auf deutsch um 11:30 Uhr stattgefunden hatte, hatte sich das dann auch ganz schnell wieder erledigt. Also vertrieben wir uns die Zeit bis der Bus nach Sopron fahren sollte mit Fotos und simplen Rumhängen. Nathan schnappte sich die Kamera (wie er sagte, um zu verhindern, dass Johanna rumjammere, weil stets nur er und nie ich zu sehen sei…). Mir auch recht. Also Fotoblödeleien.
Und andere Blödeleien: Hinter uns liefen 2 ältere Damen, die sich über die ca 2 cm hohen Stufen unterhielten, die vorher wohl eine der beiden zum Stolpern gebracht hatte… Ich so zu Nathan, er solle so tun, als ob er stolpere. Er reagierte nicht. Also kam ich selbst von unserem geraden Weg ab, schwenkte ca 1 m nach rechts, und „stolperte“. Die beiden Damen: „Ja! Da! Siehste! Echt gefährlich! (…)“. Nathan und ich liefen weiter und mussten all unsere Beherrschung aufbringen, um nicht laut loszubrüllen. Wir kicherten vor uns hin und grinsten uns an. Gelungener Joke Zurück in Sopron kauften wir etwas Brot und noch ne Flasche Wasser. Im Hostel gratulierte ich telefonisch meiner Oma zum Geburtstag, dann zogen wir wieder los. Wir fanden nirgends in der Stadt noch geeignete Postkarten… Nathan fand irgendwo dann doch noch 2 und schickte die dann zum einen an seine Freundin, zum anderen an sich (und seine WG
) Dann wollten wir eigentlich ordentlich zu Abendessen und dazu n ungarischen Rotwein trinken… Da dummerweise das Geld nicht reichte, und ich keinen Bock hatte, noch mal Ft einzutauschen, kauften wir irgendwo noch n Gyrosteller. Danach noch im Supermarkt den zweitteuersten Wein und Käse am Stück. Das vertilgten wir dann im Erszebet-Park, welcher sehr Nahe an unserem Hostel war. Als der Mond sich für Stunden hinter einem Baum und Gestrüpp verbarg, und es deswegen noch dunkler war, als die Nacht ohnehin schon war, gingen wir ins Zimmer zurück. (Der Wein aus 2005 hatte übrigens Anfangs leichten Glühweingeschmack, was sich aber beim 3. Schluck legte. War ganz ok.) Im Hostel noch Musikhören über die eine Box und meinen Ipod und Tagebuch schreiben. Licht aus um ca halb 11…